Freitag, 17. Februar 2012

Good Morning, Hoi An!

bzw.: Das Bekleidungsgeschaeft

Dienstagfrueh endlich in Hoi An, der letzten Station der Reise (!), angekommen, tat ich mich mit einer Ungarin und einem Englaender zusammen, um unseren eigenen Dorm zu gruenden - die Zimmerpreise hier sind nicht auszuhalten, ich wuensch mir meine Waschkueche zurueck..
Und auch sonst kann man in dieser Stadt recht leicht die letzten paar Millionen Dong loswerden, denn Hoi An ist eine einzige Massschneiderei, ein riesiges Bekleidungseschaeft! Und nach 7 Monaten in meinen Sackklamotten (die ich seit ein paar Tagen nach und nach endlich wegschmeissen kann, sobald sie getragen wurden, hurra) fuehl ich mich sehr nach schickeren, oder zumindest normalen Sachen...
Nach einem Vormittag, an dem wir Optionen ausspionierten, mussten wir schon in die Landschaft fliehen, weils zu viel wurde.. Wir haben den "Marmorberg" in Angriff genommen - ein Huegel mit 3 Pagoden drauf, dachte ich, tatsaechlich war das aber wieder mal ein Ort, der mich sehr beeindruckt hat.


Ganz mystisch, teilweise ueberwachsen und wunderwunderschoene Bauten..



Und Hoehlentempel!
Tag 2 haben wir in der Altstadt verbracht, hunderte alter Haeuser besichtigt, chinesische Tempel, japanische Bruecken, Versammlungshallen, den Markt..einer der schoensten Orte der letzten Wochen, Hoi An, bin gluecklich, mir das als Abschluss ausgesucht zu haben. Theoretisch haette ich jetzt 200 Fotos hier hochzuladen - ich schau mal, wie weit ich komme:





Leider schauts so aus, als wuerds mir die letzten zwei Tage total verregnen, seit gestern Nachmittag, als ich gerade auf den My Son - Ruinen herumstieg (nach Angkor Wat, wie jedes Mal, langweilig, aber die anschliessende Bootsfahrt war nett:

),

 schuettet es ununterbrochen. Sehr aergerlich, weil ich ja diverse Termine zur Anprobe einzuhalten habe..



Der Kleine muss im Regen Lichterlotusblueten vekaufen und ich weiss nicht genau wie er es schafft, dass ihm die Kerzen nicht ausgehen.
Mittwochabend war sehr lustig, ich  hab mit dem Englaender an einem vietnamesischen BIngospiel teilgenommen, zur allgemeinen Erheiterung der Einheimischen (groesstenteils uralte, rotes Zeug kauende Marktfrauen). Dabei bekam man ein unklares Holztaefelchen mit Zeichen und hoerte den Moderatoren zu, die einen unmelodioesen, unrhythmischen, einfach absolut komischen Singsang anstimmten, aus dem (anscheinend) ersichtlich wurde, welche Zeichenkombination gewinnen sollte. Wir hatten natuerlich keine Ahnung, wurden nur von den anderen Spielern informiert, ob wir gute oder schlechte Tafeln hatten, wahrscheinlich total ausgenommen - und haben am Ende aber trotzdem den Preis erhalten: Ein rotes Riesenlampion, das ich dann morgen heimschleppen darf.

Das Tief, das in HCMC zwar ausblieb, mich dann in Nha Trang ereilt hat, hat sich jetzt wieder in ein Hoch verwandelt - eindeutig. Auf meiner Skala von 1 bis 2 ist Hoi An eine gute 2 :)

Dienstag, 14. Februar 2012

Strandstop

In der Nacht zum Sonntag bin ich nach Nha Trang gefahren und hab um 6 Uhr morgens gleich die schoenste, spannendste Attraktion der Stadt erlebt:


Der Strand bei Sonnenaufgang, mit erstaunlich hohen Wellen und sehrsehr blauem Wasser. War die perfekte Ablenkung davon, dass ich noch mindestens 3h totzuschlagen hatte, bevor die ersten Hotels bereit sein wuerden, mich aufzunehmen (oder ueberhaupt mit mir zu verhandeln..). Da sass ich dann also mit meinem Riesenrucksack, ziemlich lange, und hab dem Chinesischen Meer zugeschaut..


..und den langsam zahlreicher werdenden, fleissigen, total sportlichen Vietnamesen.
Als es mir letztlich zu hell/heiss und nervig wurde:


Man wird aber auch keine 2 min alleine gelassen von diesen bananamangochickencrispsforyouu - Frauen! 
bin ich lieber Hotelsuchen gegangen, bald erfolgreich, Brie fruehstuecken :) und wieder zurueck, ans einsamere Ende des Strandes, mein letztes Bronte-Buch fertig lesen. Langweilig - ich weiss - aber mehr gibts in Nha Trang auch schon nicht mehr zu tun, ausser evtl. Russenbeobachtung und einer Wanderung zur Pagode auf dem Berg, die ich im Anschluss unternommen habe. Die war...ganz huebsch..naja..ein riesengrosser, weisser Buddha, aehnlich dem auf Phuket, der nach Osten starrt und beweihraeuchert wird. Die Aussicht war ganz nett:


Und die alten Frauen, natuerlich, wie immer meine Lieblinge:


So suess, wie sie da sitzen und laestern, wenn man vorbeigeht :)

Russenbeobachtung insofern, da praktisch mehr solche zu sehen waren als Vietnamesen, zum allerersten Mal waren die deutschen Touristen nicht in der Ueberzahl! Das Russisch der Saft- und Zigarettenverkaeufer uebertraf ganz eindeutig ihr Englisch, ich wurde diverse Male in der Sprache angesprochen ("Deutsch? Echt? Siehst aber so schoen russisch aus!") und auf dem Menu musste ich kyrillische Schrift entziffern, weil die einzige englische Speisekarte schon vergeben war..
Der Zwischenstopp in Nha Trang war eigentlich auch nur notwendig, nicht gewuenscht, denn ich hab mir schon gedacht, dass das so aehnlich laufen wird - und die Thaistraende uebertrifft so schnell sowieso nichts. Nur, die 24h+x (haha, die geschaetzte Fahrzeit von HCMC nach Nha Trang war "6 bis 13 Stunden") direkt nach Hoi An wollte ich mir dann doch nicht antun...


Samstag, 11. Februar 2012

Motorraeder, Waschkuechen und Dachsbauten

Warum sitzen sie stattdessen auf dem Gepaecktraeger und benuetzen nicht die Sattel, die vietnamesischen Radfahrer in Ho Chi Minh City?
Wie ist es ausserdem moeglich, dass eine Stadt verkehrsmaessig sogar Jaipur und die Hauptstrasse Lalsots uebertrifft? Und wieso gibts ausgerechnet in einer solchen Stadt keine Buergersteige?

Ich hatte ja schon gehoert, dass HCMC die Stadt Asiens mit den meisten Motorraedern und, ich glaube, auch Unfaellen ist - aeh ja, das stimmt wohl. Ich hab eigentlich einen sehr guten Magen, aber nach der Fahrt von Flughafen zum Hotel am Mittwochmorgen - wenigstens nicht mit einem dieser durchgeknallten Taxifahrer, sondern einem zuvorkommenden Hotelmitarbeiter, trotzdem! - war mir wirklich schlecht, es kann hier keine 2m "gefahren" werden, es wird nur gebremst und ausgewichen. Um die Verwirrung beispielsweise beim Strassenueberqueren zu verkomplettieren, schon wieder ein Seitenwechsel...hier Rechtsverkehr.


Die Masse kommt auf den Foto zwar nicht gut raus, dafuer aber, in welche Richtungen sich (gleichzeitig) bewegt wird:
Im Vordergrund rechts - nach rechts, zur selben Zeit aber - vorne links - nach hinten ins Bild hinein, dann - Mitte mit weissem Shirt - von links kommend als Linksabbieger, das weisse Auto - von rechts kommend als Rechtsabbieger, und zuletzt die Gruppe mittig im Hintergrund - von rechts nach links unterwegs. Das war zu einem Zeitpunkt, der fuer mich als Fussgaenger zum Ueberqueren der Strasse bestimmt war, ich hatte Gruen :)

 Ist also nicht verwunderlich, dass mich diese Stadt fertig macht, heute war ich absolut unfaehig mir nochmal Sightseeing anzutun, ich bin tatsaechlich den ganzen Tag im Bett gelegen. Bei der Gelegenheit: Ein kurzer Einblick in mein luxurioeses Wohnen in HCMC:


 Bin im Moment in der Waschkueche eines Hostels untergebracht, der Schlafsaal war voll und die Option wurde mir fuer 3 Dollar die Nacht angeboten - man muss ja sparen.. Und uebrigens war das viel besser als in einem regulaeren Zimmer, keine Aircondition, dh. kein Zug in der Nacht, und ich war alleine, ohne schnarchende/ spaet zurueckkehrende Zimmergenossen..

Vietnam ansonsten ist bisher sehr interessant. Abgesehen davon, dass es mich umhaut in Sachen Verkehr und - wieder mal - Wetter (denn hier haben sie schon wieder eine andere Art von Hitze...verrueckt), ist die Geschichte noch sehr praesent. Gestern war ich im Kriegsmuseum, in dem all die beruehmten Bilder der auslaendischen, groesstenteils umgekommenen Vietnamkriegs-Journalisten ausgestellt sind (Frau mit Kindern watet durch Fluss, von Napalmbomben verbrannte Kinder fluechten...). Das war schon hart, aber die Geschichten/Fotos von Nachwirkungen des agent orange - Einsatzes..man konnte aus der Ausstellung nicht rausgehen und noch an irgendwelche guten/vernuenftigen, was auch immer, Absichten Amerikas glauben.
Am gleichen Tag war ich bei den Cu Chi Tunnels, falls das schon mal jemand gehoert hat...


Ja, das bin ich, denn ich stand dummerweise in der ersten Reihe und war daher erste "Freiwillige".
Eine Vietcong zu sein waer also nicht mein Ding! Ich hab nie gedacht, dass ich Probleme mit Klaustrophobie habe, aber dort drinnen..absolut. Der begehbare und fuer Touristen ohnehin schon verbreiterte Gang war 100m lang - nach 20m bin ich durch den Notausgang entschwunden.


Man hockt sich hin und bewegt sich, irgendwie, in der Hocke gehend, vorwaerts. Gleichzeitig wird der Gang immer enger und enger, und enger!, bis man die Position wechseln und weiterrobben muss. So weit bin ich dann zum Glueck gar nicht gekommen. Es ist ausserdem stockfinster und stickig, natuerlich..
Und diese Soldaten lebten in den Tunnels, verbrachten da Tag und Nacht und wurden vergast oder bombardiert! Das mag man sich gar nicht vorstellen. Und all die Fallen! Wie im Mittelalter. Gruben mit Spiessen, Kokosnuesse mit Spiessen, die von Baeumen fallen..

Zum Schluss noch ein paar aufheiternde Stadtansichten Saigons:


Losdebatte (zuerst wurden die Lose gekauft, dann gemeinsam geoeffnet, dann lachten sie sich gegenseitig aus, weil sie offenbar nur Nieten hatten)..


Gemuesemarkt..


und eine Balkonkueche..

Mittwoch, 8. Februar 2012

Loewenstadt, Tigerstaat

Wikipediat man Singapur, kriegt man diese beiden Begriffe - hat zwar zuerst mal nichts mit der Zoologie des Landes zu tun, trifft aber (zumindest fuer das Gelaende der Nachtsafari) auch da zu. Da das Land ja das kleinste Suedostasiens ist, gibts unheimlich viele Vergnuegungsparks, so wie den Zoo, in dem es keine Gehege gibt - tatsaechlich, man faehrt mit ner kleinen Tram herum und sieht ploetzlich neben sich ein Nashorn auftauchen, oder eine Riesenhyaene, oder eine Gruppe Hippos, oder einen Tapir..wie genau das funktioniert, moecht ich gar nicht mehr wissen, denn so gross koennen die unsichtbaren Graeben meiner Meinung nach gar nicht gewesen sein, dass der 4m-Tiger nicht drueberspringen koennte..
Wir waren auch auf Sentosa Island, dem (aus Indonesien importierten) Strand der Stadt. Ich wurde dorthin, zusammen mit anderen Hostelgaesten von Inhaberin "Auntie Aini" zum Essen eingeladen, weil es ihr woechentlicher freier Tag war (bei den Preisen koennte sie zwar auch ihr Leben lang frei haben, wenn sie dafuer aufhoeren wuerde, Leute einzuladen..)
Jedenfalls sehr idyllisch auf Sentosa..


Nur nicht mehr, wenn man Stunden spaeter den Ausblick von weiter oben geniessen will:


Die Strasse von Malacca und die Strasse von Singapur vor der Haustuer, tja.
Von Skybars war ich schon immer begeistert - in jeder Stadt muss ich irgendwo raufsteigen und alles von oben sehen. Was in Singapur natuerlich am besten des Nachts geschieht:


71. Stock, Swissotel, und ein Fussballspiel gabs auch


 Dann war ich noch im Raffles, dem beruehmten Luxushotel schlechthin in Singapur, nur zum Schauen natuerlich, bei den Unis, im Botanischen Garten und im SAM, dem Kunstmuseum - von dem ich total begeistert bin. Zurzeit laeuft dort eine Sonderausstellung der Finalisten 2011 des grossen Kunstpreises von Asien, dh. jedes Land hat einen nominierten Kuenstler mit Werk, das sich mit dem jeweiligen Staat beschaeftigt. Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wer eigentlich gewonnen hat, so beeindruckt war ich vom Kambodschanischen Kandidaten: Fotos von sogenannten "bomb ponds", den kreisrunden Einschlagkratern der amerikanischen Bomben aus dem Krieg. Diese Tuempel gibts auf dem Land ueberall und ich hab sie so oft gesehn, nicht ahnend, was sich dahinter verbirgt! Dazu gabs einen Dokufilm mit Interviews mit 4 Einheimischen, die Erlebnisse berichten und ihre Sicht der Dinge wiedergeben: Wie sie sich ueber ihre Kinder schmissen und ihre Grossmuetter sterben sahen, dass dieser und jener Tuempel Ruhestaette der Schwester, des Vaters ist..dass sie nicht verstehen, wieso das passieren musste, und dass sie trotzdem nicht wuetend sind, denn es wird schon einen Grund gegeben haben fuer all das, den sie nur nicht verstehen, weil sie ja ungebildete Bauern sind. Nun ja, wo dieser Grund ist, sieht man nach dem Film nicht mehr ganz so klar, ich jedenfalls war praktisch in Traenen aufgeloest, obwohl, oder weil ich diese Geschichten ja die ganze Zeit von all den Menschen, die ich in Kambodscha kennengelernt habe, hoerte. Nachdem ich so viel Zeit dort verbrachthabe, ging mir das sehr nahe - waere mein Favorit fuer den Preis gewesen.

Mein Hostel lag inmitten von Chinatown (mal wieder), da war viel los und man konnte sogar Leberkassemmeln kriegen, vom Erich aus Niederoesterreich. Noch mehr Trubel als sonst schon gabs waehrend der taeglichen Abendfeierlichkeiten fuer Chinese New Year (immer noch?).


Der Geldgott (hat mir der aufgedrehte Moench innen drin jedenfalls so erklaert)


und der Drache, weil jetzt das Jahr des Drachen angebrochen ist. Ich bin anscheinend ein Wasseraffe, haha :)
Natuerlich hab ich brav Little India besucht, obwohl mir das mittlerweile echt zum Hals raushaengt. Auch da war ein Fest, da das Volk aber nicht annaehernd so offenherzig und liebenswuerdig ist, konnte ich nicht herausfinden, welcher Art. Dafuer kriegen sie jetzt auch kein Bild veroeffentlicht.

Insgesamt ist Singapur eine tolle Stadt der Gegensaetze


mit allem aus dem Westen, der Modernitaet und Bildung und Infrastruktur (ich liebe die singapurische Metro, sowas Sauberes und Huebsches und Einfaches hab ich noch nie gesehen), und allem aus Asien: Chinatown, Little India, die Malayen/-sier/-sinesen, der indonesische Sand..
Hat mir sehrsehr gut gefallen, v.a. nach Kuala Lumpur und dem nicht so ueberzeugenden Malaysia ein grosses Hoch! Bleibt zu hoffen, dass jetzt nicht traditionsmaessig wieder ein Tief folgt..



 Zum Schluss ein wahrer Bruenettenwitz (fuern Maxi insbesondere):

 Was antwortet die Magdalena auf die Frage des Taxifahrers "Where? Where? Aeroport?" ?
- " Yes, the international one, please"
...............

(Ja wo soll mich ein Flug von einem nationalen Flughafen auch schon hinbringen, auf die andere Strassenseite?)

Sonntag, 5. Februar 2012

Malaysia

Oh, mir war kurze Zeit spaeter sonnenklar wieso ich mir vorkam wie vor 5 Monaten - mein Hostel liegt sozusagen neben Little India, dem Stadteil der indischen Minderheit hier (die zweitgroesste nach den Chinesen).
Deja Vus, noch mehr, da ich gestern einen Ausflug nach Malacca - oder Melaka - gemacht habe und neben einem aelteren, indischen Ehepaar der einzige Teilnehmer an der Tour war. Waren ja ganz nett, ueberliebenswuerdig sogar und sehr besorgt um mich (weil ich alleine und so jung und ein Maedchen uswusw bin), aber vom verstaendnisvollen Ehemann musste ich mir diverse Saetze wie folgenden anhoeren: "Ganz verstaendlich, dass ich noch schnell was von der Welt sehen will, bevor ich mich demnaechst verheirate, in einem huebschen Haus auf dem Land niederlasse - denn in Bayern, haben sie gehoert, gibt es so viele romantische Doerfer - und meine Kinderschar bekomme" Genau, exakt mein Plan..


Melacca war ganz interessant, die haben da portugiesische, niederlaendische, englische und japanische Kolonialgeschichte, die Armen, viele christliche Kirchen also und alte Gebaeude wie bei uns in Europa - mal wieder was anderes nach den hunderten von Tempeln in der letzten Zeit. Hat mich stark an Goa erinnert, an Old Goa insbesondere, sogar der goanische Haupt-Heilige Franz Xaver (ja, wirklich..), dessen Gebeine wir damals besichtigt haben, hat hier missioniert und war nach seinem Tode zwischengelagert. Komisch, wie man immer so rumkommt und so viele verschiedene Dinge, Orte und Geschichten sieht/hoert, die letztendlich alle zusammenhaengen..Ayutthaya als Koenigsstadt und die rivalisierende Khmerherrschaft, Hinduismus und Buddhismus, die Chinesen in dieser und jener Stadt, die europaeischen Kolonialmaechte und der Franz Xaver..

In Kuala Lumpur hab ich neben Chinatown (wo ich wohne)


eben Little India besucht


(und bin zum Mittagessen wieder gefluechtet, solange ist die Kohlenhydratetortur noch nicht vorbei, das wird noch einige Zeit dauern, bis ich mich wieder nach Chappatti und Reis mit Daal sehne!). Da gabs Samstagabend einen Nightmarket, der perfekt zum Kopftuchshoppen gewesen waere - und, noch nuetzlicher, dt. Bahncards oder Studentenausweise.


Bin etwas enttaeuscht von den Maerkten, die eher wie in Bangalore sich auf nachgemachte Markenklamotten/-schuhe beschraenken, und von der irgendwie nicht aufzufindenden malaysischen Kultur. Bin ich nur in den falschen Stadtteilen unterwegs, oder ist das ueberall so - bisher jedenfalls hab ich nicht viel davon mitgekriegt, es ist eher ein mutlikultimeltingpot verschiedenster Einfluesse.
 Zumindest merkt man, dass Malaysia ein muslimisches Land ist, das erste, das ich bereise. Viele Moscheen, viele verschleierte Frauen, aber wie auf Phuket in Kamala (Bikini-Kopftuch-Kombination..) kommts mir insgesamt eher liberal vor, was angenehm und schoen zu sehen ist. Trotzdem begegnen einem die Einwohner anders, als westlichem Touristen, distanziert und ja, wieder mal als waer man zu freizuegig usw. hab auch eine Geschichte von einer anderen Backpackerin gehoert, die angeschrien wurde, weil sie aus Versehen einen Mann beruehrte - das bleibt der Ehefrau vorbehalten!



Montag, 30. Januar 2012

para, para, paradise



 2x Mayabay,


Bananabeach, oder eher Coconutbeach..


auf Ko Phi Phi,


auch wenn man mich nicht erkennen kann, Sonnenuntergang ueber Kata, vom Berg des "Grossen Buddha" (die einzige Sehenswuerdigkeit in dem Sinne auf Phuket, ein ueberdimensionaler weisser Buddha, den man auf der ganzen Insel sehen kann) aus fotografiert



und ein ausgestorbener Hat Nai Thon mit Fatboys.

So, nach einer Woche an diesen Orten (!) fiels mir unglaublich schwer, das Flugzeug zu besteigen.
Phuket hat zwar natuerlich sehr viele der typischen Strandtouristen, ist an vielen Straenden absolut ueberfuellt und ungeniessbar, aber, wenn man weiss wo, sind die relativ einsamen Ecken schon zu finden. Wenn man dazu noch Bekanntschaften macht, die eine eigene Vespa besitzen und denen es nicht zu bloed ist, ein Wochenende lang Chaffeur und Inselfuehrer zu spielen, kann man diese auch unabhaengig von Buszeiten, ohne stundenlange Anreise, ausgiebig geniessen..
Ich hab so ganz Phuket gesehen, jeden einzelnen Strand ausprobieren koennen. Motorradfahren gelernt und dieses Motoscooterteil aufm Wasser zu steuern - absolut empfehlenswert, sehr lustig :)
Am schoensten und ruhigsten ist die Kueste im Norden, wo die teuren Resorts sind, Patong ist nur fuers Partymachen geeignet, in Kamala fuehlt man sich wie in 1001 Nacht (Muezzingesaenge und nur verschleierte Frauen, seltsamerweise auch in Bikini und mit Kopftuch..) und ueberall findet man:


Tsunamiwarnungsschilder und -notfallplaene - ganz im Ernst hab ich an jedem Strand erst mal versucht herauszufinden, wohin ich dann fluechten muesste, die Bilder von 2004 immer im Hinterkopf.


Jetzt bin ich in Malaysia (warum nicht noch immer exotischer), in Kuala Lumpur, bis Sonntag voraussichtlich. Hab das Hotel noch nicht verlassen, nur gestern Nacht, als ich um 1am angekommen bin und gleich mal auf der Suche nach dem richtigen Haus zwischen den schlafenden Obdachlosen herumspazieren musste, den ersten Eindruck erhalten. Sehr modern, trotzdem irgendwie wieder "indischer". D.h. es kommt mir chaotischer und anstrengender (als Phuket zumindest auf jeden Fall..) vor. Muss mich jetzt orientieren und die naechsten Tage planen, damit ich nicht nur die Hauptstadt, sondern auch bisschen das Land sehen kann!

Nur noch 2.5 Wochen uebrigens..


Sonntag, 22. Januar 2012

In Ayuthaya und Chiang Mai

Ayuthaya hat also keinen Charme, wie das der Lonely Planet verkauft! Haette mir den Tag sparen koennen, die zwei teuren Zugfahrten, das Radln mit Gepaeck in der Hitze und das Kopfweh, alles wegen ein paar Tempeln, die zwar nicht schlecht, aber nach Angkor doch eher unbeeindruckend waren.


Geschieht ihm recht.


Dafuer war der Schlafwagen ueberraschenderweise und entgegen aller Erfahrungen so bequem, hab geschlafen wie ein Baby (und morgens verschlafen, Gott sei Dank war Chiang Mai die Endstation, sonst waer ich jetzt in Burma o.Ae.), trotz der Angst vor einem aeusserst suspekten Augsburger Mitte 40, der mir seine Lebens- und Leidensgeschichte aufs Auge gedrueckt hat (und dass er meine Figur im Gegensatz zu der der meisten Thaifrauen gut findet - nicht das, was man alleine im Nachtzug hoeren moechte, oder ueberhaupt jemals...).
Gut angekommen und gleich ein Hotel gefunden, dann auf den Weg gemacht, um noch mehr Tempel anzuschauen - diesmal aber ohne Migraene und daher mit mehr Enthusiasmus:


Iiirgendwie ist es ja doch immer bisschen verschieden, hier im wunderschoenem Garten, in dem ich mein letztes von der Kambodscha-Organisation gestohlenes Buch fertiggelesen hab (sehr zu empfehlen: Orhan Pamuks "Schnee" - total passend zur Jahreszeit), das kleinste Wat Chiang Mais.


Und, hat mich vage an die fabelhaften Bilder vom Lichterfest in Thailand erinnert (falls die jemand mal gesehen hat), Geldgeschenke an Buddha, arrangiert zu einem goldenen Wald, der von der Decke waechst. 

Waehrend mir in Europa immer die Grossstaedte am besten gefallen haben - in jeder einzelnen wuerd ich mir wuenschen zu leben - fuehl ich mich hier in Siem Reap, Chiang Mai und Varanasi, Cochin usw. viel wohler als in Phnom Penh, Bangkok und Mumbai oder Kalkutta, denn das sind einfach alles solche Chaosstaedte, in denen ich um mich besorgt sein muss und staendig am Aufpassen. Im Gegensatz dazu ist beispielsweise Chiang Mai eine viel lebenswertere Kulturstadt, das sieht man schon an den Touristen: Es geht nicht nur ums Weggehn wie in der Khaosan Rd in Bangkok, man faehrt in die umliegenden Berge zum Trekking oder macht alle moeglichen Kurse, von traditioneller Massage bis ueber Kochen, Sprache oder Kunsthandwerk. Ich wuerd richtig gerne laenger bleiben und mir damit die Zeit vertreiben, stattdessen werd ich in besten Falle heut Nachmittag noch Zeit fuer einen Halbtageskurs finden. Dazu gibts ueberall diese niedlichen Cafes, die Thais sind auch freundlicher und hilfsbereiter..

Ganz praktischerweise gibts in Chiang Mai gleich zwei besonders schoene Maerkte: die Saturday und die Sunday Walking Street. Jetzt ist Montag und ich muss mich schaemen.. Es tauchen einfach immer wieder neue Dinge auf, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie gibt, geschweige denn, dass ich sie jemals haben wollte...und am Ende fuehlt man aber, dass man sie BRAUCHT..



Sticky Rice, glaube ich..Und es gab Erdbeeren!!!


und Wachtel(?)eier, die konnte ich aber aus Angst vor Vergiftung nicht testen :)


 Das Beste ueberhaupt ist hier allerdings der OrangenMandarinensaft! Die empfohlenen (mehr als) 2l am Tag schlag ich hier spielend, hatte gestern schon Bauchweh von dem Zeugs.

Die letzten Tage waren schon immer Feuerwerke zu hoeren, ich denk, ich werd heut mal nach Chinatown gehn und sehen, wie das Neujahr so gefeiert wird. Danach verkauf ich meine Buecher, um wenigstens ein klein bisschen Geld wieder reinzuholen..und dann fahr ich zurueck nach Bangkok, mir mein Gepaeck schnappen, bevors in den Sueden zu den Inseln geht!